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„Wall of Sharks“ | Südseeatoll Fakarava

  • Beitrags-Kategorie:Pazifik
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Wir sind in Französich Polynesien. Nach der 3-wöchigen Pazifiküberquerung haben wir die Inselgruppe der Marquesas besegelt. Danach haben wir hier in den s.g. Tuamotus die Atolle Raroia, Makemo und Tahanea besucht. Diese Atolle waren ursprünglich und einsam, teilweise unbewohnt. Hier in Fakarava, unserem vierten Atoll und dem letzten bevor wir nach Tahiti aufbrechen, ist alles irgendwie anders.

Fakarava

Fakarava ist mit einer Ausdehnung von 60 × 25 km sowie einer Fläche von nahezu 1.200 km² eins  der größten Atolle in Polynesien, die Landfläche beträgt dagegen nur etwa 16 km². Fakarava besteht aus zahlreichen, langgestreckten Motus, vor allem im Norden und Osten des Atolls, die sich nur wenige Meter über den Meeresspiegel erheben. Die Lagune des Atolls hat zwei schiffbare Passagen. Garuae im Norden ist die größte befahrbare Lagunen-Passage in ganz Polynesien und die südliche Passage Tumakohuna, die als Divespot mit der „Wall of Sharks“ bekannt ist.

Kreuzfahrtschiff

Gleich nach der Einfahrt in das Atoll durch die breite und komfortable Passage im Norden begegnet uns ein Kreuzfahrtschiff. Was für ein Maßstabs Sprung. Gleichzeitig befindet sich das Versorgungsschiff im Hafen. Der Hafen hat außerdem ein großes beschütztes Dingybecken und eine Tankstelle.

Kuchen

In einigen Läden können wir unsere Lebensmittelvorräte etwas aufstocken, um die Zeit bis Tahiti zu überbrücken. Die Preise sind absurd und das Angebot insbesondere an Obst und Gemüse minimal. Glücklicherweise lässt sich Brigitta von den begrenzten Vorräten besonders inspirieren und backt zum Beispiel leckere Kuchen, Brötchen und Brote. Auf der Basis selbst geernteter Kokosnüsse entsteht ein super saftiger Zitronen-Kokos-Kuchen – einfach unbeschreiblich lecker.

Fahrräder

Wir mieten uns für kleines Geld zwei Fahrräder und erkunden auf der asphaltierten Straße die Insel. Die Straße wurde 2003 zu Ehren eines geplanten Besuches des französischen Präsidenten Jaques Chirac angelegt. Jacques Chirac kam etwas dazwischen, er hat die asphaltierte Straße nie gesehen.

Die lokale Kirche ist bezaubernd. Gerne wären wir am Sonntag zu einem Gottesdienst gekommen. Der anhaltende Maramu-Wind hat dies leider verhindert.

Havaiki

Wir erreichen das Resort Havaiki. So verbringen also Touristen ihren Südseeurlaub. Luxusbungalows liegen direkt am Strand – Korallenköpfe zum Schnorcheln direkt vor der Terrasse. Hier gibt es ein Restaurant, das auch externe Gäste bewirtet. Wir nutzen natürlich die Gelegenheit und setzen uns zu den Hotelgästen.

Am Anlegesteg wird eine Perlen-Lotterie angeboten. Zunächst wird die Perlenzucht erläutert. Bei der Zucht von Salzwasserperlen wird der Perlenmuschel ein runder Kern aus gemahlenem Muschelkalk implantiert. Dieser Kern wird, nebst einem winzigen Stück Epithelgewebe, sehr behutsam in die Gonade (Geschlechtsdrüse) der Perlenmuschel eingelegt. Hier im Resort Havaiki wird angeboten eine geschlossene Muschel zu erwerben, die dann für den Touristen geöffnet wird. Die innen liegende Perle ist der Gewinn der Lotterie. Wir fragen nach, ob die Perlenfarm selbst besucht werden kann und erfahren, dass die Farm geschlossen ist.

Am Wegesrand sehen wir endlos viele der Perlenzüchter-Hartplastik-Bojen, die teilweise dekorativ an den Palmen aufgehängt sind. Auch ein Zeichen, dass diese nicht mehr gebraucht werden, da die Perlenzucht eingestellt wurde.

Topaka Lighthouse

In die Richtung zum 1995 angelegten Flugplatz radeln wir zum Topaka Lighthouse. Wir suchen vergeblich nach einem Eingang, das Lighthouse kann leider nicht bestiegen werden.

Schwell in der Anchorage

Der starke Wind ist verbunden mit viel Schwell in der Anchorage. Es ist ungemütlich und die Sorge ums Schiff lässt uns schlecht schlafen und verhindert weitere Landausflüge. Sobald der Wind etwas nachlässt, brechen wir in die Südanchorage auf. Hier soll es Schutz vor Schwell geben. Das erste Mal setzen wir das Vorsegel während wir uns durch die Boomies eines Atolls schlängeln. Dies birgt eindeutig die Gefahr, dass das Segel einen Korallenkopf abdeckt. Auch ein plötzlich notwendiges Aufstoppen ist schwierig. Dank einer erneut vorliegenden Trackline, ist der sichere Weg jedoch garantiert. 6 Stunden sind wir unterwegs und setzen den Anker in perfekter Abdeckung durch das Motu in einem riesigen Sandfeld ohne Boomies. So einfach kann Ankern sein.

SUP

Seit gestern versuche ich mein Glück auf dem SUP, dem Stand-Up-Paddelboard. Bisher ist ausschließlich Brigitta kniend und stehend durch die verschiedenen Anchorages gepaddelt. Es wird höchste Zeit, dass auch ich mich im Gleichgewicht übe. Natürlich falle ich am Anfang ins Wasser, natürlich zittern mir beim Aufstehen die Beine. Aber hier herrschen optimale Bedingungen – Ententeich. Hundert Meter Richtung Motu lande ich mit dem Dingy und dem SUP im Schlepptau am Strand an. Das Dingy ist mit dem Anker schnell gesichert und schon starte ich auf den Knien meinen zweiten Übungstag. Das Wasser ist Glas klar und man kann die Fische zwischen den einzelnen Korallenköpfen beobachten. Ich bin ein wenig stolz, dass es spontan so gut klappt. Aber es bedarf noch viel Übung, damit mich eine kleine Welle oder ein kleiner Windstoß nicht gleich vom board holt.

Schnorcheln

Hundert Meter von MariaNoa in die andere Richtung werfen wir den Dingyanker und schnorcheln zwischen Korallenköpfen hin und her. Feiner Sand macht die Sicht schwierig und tut auch den Korallen nicht gut. Dennoch leben hier einige Fischschwärme. Und Fische sind bekanntlich frei. Würden sie sich hier nicht wohlfühlen, würden sie einfach woanders hinschwimmen. Auffällig sind die am Meeresboden festgeklebten Laichballen. Welche Fischsorte hier so markant seinen Laich sichert, kann ich nicht recherchieren. Wer von euch weiß welche Tierart hier bald Nachwuchs bekommt?

Wall of Sharks

Tumakohuna der Südpass von Fakarava ist ein UNESCO Weltnaturerbe und bei Tauchern berühmt für seine Wall of Sharks. Ich habe bei „Enata Diving“ zwei Tauchgänge gebucht und werde direkt von MariaNoa abgeholt. Die Tauchgruppe besteht aus 4 Franzosen, der Tauchlehrerin und mir. Nur einer der Franzosen spricht Englisch, aber unter Wasser sprechen alle Taucher die gleiche Sprache.

Während der Tauchgänge lassen wir uns bei auflaufendem Wasser von außen nach innen treiben. Gestartet wird rücklinks vom Schlauchboot. Die Korallen sind generell in den Pässen wegen des strömenden Wassers fantastisch prachtvoll und gesund. Riesige Fischschwärme ziehen vorbei sowie bereits eine ganze Menge Haie. Beim zweiten Tauchgang legen wir uns in eine Höhle und beobachten hunderte oder tausende Haie, die zum Greifen nahe vorbeiziehen. Diesen Tauchgang trage ich als meinen 100. Ins Logbuch ein.

Floating Dingy Party

Socialising wird groß geschrieben hier in der Hirifia Anchorage im SO von Fakarava. In der Anchorage liegen ca. 20 Yachten mit vielen jungen Leuten, die hier sind, um täglich Kite surfen oder Wing foilen zu gehen. Einige Boote gehören zur hiesigen Kite-Schule. Die Bedingungen sind ideal. Während die Boote geschützt ankern, lockt das flache Wasser nebenan zum stundenlangen Kiten bei kräftigem Wind. Eine Message geht rum und lädt ein zur Floating Dingy Party. Die ersten werfen Anker, die anderen bilden ein buntes Päckchen.

Generationen

Anders als auf Raroia, Fakemo und Tahanea gibt es auf Fakarava überall Zeichen, dass dieses Atoll bereits seit vielen Generationen besiedelt ist. Verfallene Häuser und Grabstätten, Plantagen und verschlossene Häuser.

Aufbruch

Dem Wetter geht der Wind aus. Auf absehbare Zeit wird es keinen segelbaren Wind mehr geben. Deshalb brechen wir eine Woche früher als geplant auf. Dennoch wird uns auf halbem Weg der Wind ausgehen und wir werden motoren müssen. Aber besser als von Anfang an. Es sind immerhin 48 h und 250 nM nach Tahiti. Aktuell pfeift es noch ganz schön hier in der Anchorage. Kaum vorstellbar, dass der Zeitraum zwischen zu viel und gar keinem Wind so kurz ist.

Wir machen noch einen Ausflug und laufen bis zum Strand wo die Kiter immer starten und die Lagoone beginnt. Ein wunderschöner Ort. Eine Gruppe vom benachbarten Resort hat sich hier getroffen, um aus Palmblättern Hüte zu flechten.

Anker auf und vorbei an der Anchorage und den Hütten am Südpass mit der wall of sharks. Unser Timing ist gut, wir kommen mit 1 1/2 kn incoming current gut durch den Pass und werden von einer See mit wilden Wellen begrüßt. Die alte See stammt noch von den letzten Wind reichen Tagen. Wind technisch kam alles ganz anders. Statt Flaute 24 kn von vorn und eine crazy Welle.

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