La Gomera

Von Flaute über Starkwind bis zum absoluten Anglerglück

Für unser nächstes Etappenziel La Gomera stehen wir wieder mal recht früh auf und starten vor Sonnenaufgang in der Marina San Miguel Richtung Westen. Windy avisiert sehr mäßigen Wind. Anfangs zeigt sich auch wirklich kaum Wind und wir motoren einige Stunden an der Südspitze von Teneriffa vorbei, wo wir in der Ferne ein paar Finnen von Grindwalen erhaschen. Als wir etwa 2/3 der Strecke hinter uns haben, zeigen sich auf dem Meer erstmals ein paar Schaumkronen und endlich stellt sich ein bisschen Wind ein, was Hannes sofort veranlasst die Segel zu hissen. Kaum sind die Segel hoch, frischt der Wind derart auf, dass wir bereits ins erste Reff gehen müssen. Kurz danach wird der Wind so stark, dass wir auch noch das zweite Reff einziehen. Zum Reffen der Segel muss das Schiff in den Wind gedreht werden, was jedes Mal einen Mords-Radau veranstaltet. Auf diesem Teilstück ist der Wind so unberechenbar und geht teilweise über 30 KN, dass es schwierig bis unmöglich ist, ins richtige Segeln zu kommen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die wohl lediglich um die 1,5 Stunden währt, legt sich der Wind genauso plötzlich wie er aufgetreten ist. Für Tobi das Signal die Angeln wieder auszulegen. Bis auf ein paar kleine Fische in einer Ankerbucht, hat bis jetzt noch kein Fisch angebissen. Plötzlich ist die Aufregung groß, an der Handangel (eine Schnur mit Angelhaken ohne Angelrute) ist plötzlich Zug drauf. Es hängt tatsächlich ein Fisch dran. Langsam zieht Tobi den Fisch Richtung Boot und beim Näherkommen erkennen wir einen Bonito. Kaum ist der Fisch an Bord und zappelt noch ordentlich, meldet sich die zweite Angel, mit einem recht großen Köder. Nun kommt richtig Aktion auf! Unser großer Schuheimer wird kurzerhand entleert und der Bonito darin geparkt. Tobi tobt zur Steuerbordseite, wo der andere Fisch an der Angel zappelt. Schon beim Reinholen der Angel merkt er, dass es sich um einen ziemlich großen Fisch handeln muss. Sobald der Fisch in Sichtweite kommt, kann man erkennen, dass es sich tatsächlich um einen sehr großen Fang handelt. Nun wird es richtig spannend! Einiges an Kraft und Anstrengung ist noch erforderlich, bis der Fisch endlich aus dem Wasser an Bord gebracht ist. Erst mutmaßen wir, dass es ein Barracuda sein könnte. Das Maul lässt auf jeden Fall den Schluss zu, dass es sich hier um einen Raubfisch handelt. Die Recherche von Tobi und Jana lässt dann auf eine Wahoo (im Spanischen Peta) schließen. Toby kann sein Glück gar nicht fassen, erst beißt wochenlang kein Fisch an und dann gleich zwei Fische fast zeitgleich. Der Wahoo ist ca. 1,2 m lang und wiegt schätzungsweise 20 kg, der Bonito hat vielleicht 4-5 kg und misst 50 cm.

Kurz nach dem erfolgreichen Fischfang laufen wir die Bucht von Valle Gran Rey an, wo bereits diverse andere Boote ankern. Wir gesellen uns zu der SY Swiss Lady, die wir bereits aus San Miguel kennen. Als krönender Abschluss des Tages gibt es natürlich Fisch satt. Den ganzen Bonito und einen Teil des Wahoos genießen wir als Sashimi und andere Teile des Wahoos als Steak gebraten.

Sonnenaufgang kurz nach dem Auslaufen aus der Marina San Miguel
Lecker Fisch satt am Abend

Ankern in der Bucht von Valle Gran Rey

Endlich mal entspannt ankern auf den Kanaren. Valle Gran Rey ist ein sehr kleiner Hafen, der für Segeljachten und schon gar nicht für Katamarane geeignet ist. Dafür lädt die Bucht, geschützt durch hohe Felsen, hervorragend zum Ankern ein. Wir genießen es, direkt vom Boot aus schwimmen zu gehen, abends den Sonnenuntergang und nachts den Sternenhimmel erleben zu können. Mit dem Dingy können wir hervorragend in den kleinen Hafen fahren und dort festmachen. Das Hafenbecken ist auch die Heimat von diversen Fischen und mindestens 4 großen Mandat-Rochen. Angelockt werden die Fische vor allem auch durch die diversen Fischabfälle, die von den umliegenden Restaurants im Hafenbecken entsorgt werden. Die Mantas kommen richtig aus dem Wasser heraus und lassen sich auch von Menschen streicheln, was wir allerdings nicht machen.

 

Eine andere Tierart ist uns in der Bucht ebenfalls aufgefallen, die wir eigentlich gar nicht sehen aber dafür umso mehr hören. An unserem ersten Abend in der Ankerbucht sitzen wir noch entspannt draußen, als plötzlich in unmittelbarer Nähe recht laute, quarkige aber eigentlich recht undefinierbare Laute zu hören sind. Wir rätseln, wer solche Laute produzieren könnte. Hannes spekuliert auf irgendwelche Meeresbewohner, ich bin mehr für Außerirdische. Natürlich alles Quatsch; Manuela und Franz von der Swiss Lady klären uns auf. Es handelt sich um Gelbschnabel-Sturmtaucher. Vögel, die hauptsächlich auf dem Meer leben, aber zum Brüten an Land kommen. Tagsüber sind sie auf Nahrungssuche und abends kommen sie im Schutze der Dunkelheit an Land zu den Brutplätzen. Nachdem wir nun aufgeklärt sind über die Geräuschkulisse, warten wir abends schon immer darauf, dass wir die „Quatsch-Vögel“, wie Hannes sie umgetauft hat, uns wieder unterhalten.

Ankern in der Bucht von Valle Gran Rey

Endlich mal entspannt ankern auf den Kanaren. Valle Gran Rey ist ein sehr kleiner Hafen, der für Segeljachten und schon gar nicht für Katamarane geeignet ist. Dafür lädt die Bucht, geschützt durch hohe Felsen, hervorragend zum Ankern ein. Wir genießen es, direkt vom Boot aus schwimmen zu gehen, abends den Sonnenuntergang und nachts den Sternenhimmel erleben zu können. Mit dem Dingy können wir hervorragend in den kleinen Hafen fahren und dort festmachen. Das Hafenbecken ist auch die Heimat von diversen Fischen und mindestens 4 großen Mandat-Rochen. Angelockt werden die Fische vor allem auch durch die diversen Fischabfälle, die von den umliegenden Restaurants im Hafenbecken entsorgt werden. Die Mantas kommen richtig aus dem Wasser heraus und lassen sich auch von Menschen streicheln, was wir allerdings nicht machen.

 

Eine andere Tierart ist uns in der Bucht ebenfalls aufgefallen, die wir eigentlich gar nicht sehen aber dafür umso mehr hören. An unserem ersten Abend in der Ankerbucht sitzen wir noch entspannt draußen, als plötzlich in unmittelbarer Nähe recht laute, quarkige aber eigentlich recht undefinierbare Laute zu hören sind. Wir rätseln, wer solche Laute produzieren könnte. Hannes spekuliert auf irgendwelche Meeresbewohner, ich bin mehr für Außerirdische. Natürlich alles Quatsch; Manuela und Franz von der Swiss Lady klären uns auf. Es handelt sich um Gelbschnabel-Sturmtaucher. Vögel, die hauptsächlich auf dem Meer leben, aber zum Brüten an Land kommen. Tagsüber sind sie auf Nahrungssuche und abends kommen sie im Schutze der Dunkelheit an Land zu den Brutplätzen. Nachdem wir nun aufgeklärt sind über die Geräuschkulisse, warten wir abends schon immer darauf, dass wir die „Quatsch-Vögel“, wie Hannes sie umgetauft hat, uns wieder unterhalten.

Blick auf ein Finca-Hotel in der Schweinebucht
Die MariaNoa in der untergehenden Sonne
Ein gut gefülltes Ankerfeld

An Land in Valle Gran Rey

Die Dingyfahrt vom Schiff in den Hafen von Valle Gran Rey dauert mit etwa 10 Minuten schon etwas länger. Eine gemauerte Treppe führt vom Wasser hinauf auf die Kaimauer. Je nach Wasserstand ist es auf den Stufen teilweise recht rutschig oder die Mantas sind gerade dabei gefüttert zu werden und versuchen die Stufen so weit wie möglich dem Futter entgegen zu kommen, was ein besonderes Schauspiel ist. Irgendwann ist es dann geschafft, das Dingy an einer Klampe vertäut. Bei der Rückkehr kann es dann wieder etwas schwierig werden, wenn andere Dingys sich ebenfalls an dieser Stelle festgemacht haben und sich die Leinen untereinander oder mit dem Dingy-Motor vertüdelt haben. Mit etwas Geduld und Ruhe hat es aber jedes Mal gut geklappt.

Blick in den Hafen von Vueltas und der Ankerbucht

Um den Hafen herum werden wir gleich von vielen Restaurants begrüßt, die sehr gut besucht sind. Valle Gran Rey wird das ganze Tal genannt, das aus verschiedenen Ortsteilen besteht. An Land gehen wir in Vueltas, ein lebhafter Ort, der sehr beliebt bei deutschen Touristen und Auswanderern ist. Für unsere Wäsche gibt es gleich einen Waschsalon in der Nähe. Ein Supermarkt und andere Geschäfte sind zu Fuß auch sehr gut zu erreichen. Zwischen Vueltas und dem anderen Ortsteil La Playa befindet sich ein ziemlich großer Strand. Aber wozu brauchen wir einen Strand, wie gehen ja vom Boot aus schwimmen. Ein wirklich sehr schöner Ort, ohne große Hotelkomplexe, der noch einen gewachsenen Eindruck macht. Wir können durchaus verstehen, warum er so beliebt bei den Touristen ist.

Einkehrpause in La Playa nach einer kleinen Ortswanderung

Wanderparadies La Gomera

Je weiter man mit dem Auto in die Inselmitte fährt, desto höher und vor allem grüner wird die Insel. Bei unserem ersten Abstecher in den Nationalpark Garajonay fahren wir teilweise durch Wolken hindurch und als wir an einem Parkplatz, der Startpunkt für diverse Wanderwege ist, aussteigen, müssen wir bei nur noch 14 Grad eine Jacke überziehen. Hier oben gibt es die wunderschönen Regenwälder, wo die Stämme und Äste der Bäume mit Moos überzogen sind und so der Landschaft eine wirklich mystische Stimmung verleihen. Mit den Temperaturen sieht es eine Woche später allerdings schon ganz anders hier oben aus. Calima, ein sehr heißer Wind aus der Sahara, hat die Kanaren fest im Griff. Als wir dieses Mal mit dem Auto durch die Inselmitte fahren, steigt das Thermometer auf 42 Grad an. Alle Wanderwege sind auch wegen der Waldbrandgefahr gesperrt.

Eine Calima-Erfahrung der besonderen Art machen wir nachts auf dem Schiff in der Ankerbucht. In den frühen Morgenstunden, so ab 04:00 Uhr, frischt der Wind sehr auf und wir haben etwas Bedenken, ob der Anker richtig hält. Als wir draußen nach dem Rechten gucken, werden wir von einem derart heißen Wind mitten in der Nacht überrascht, der sich anfühlt wie ein heißer Haar Fön.

Zum Glück legt sich Calima nach ein paar Tagen, so dass wir uns noch einige Teile der Insel ansehen und erwandern können. Allerdings sind die Temperaturen noch immer sehr hoch, so dass wir es sehr moderat angehen lassen.

El Guro - Wanderung zum Wasserfall

die Joggingschuhe sind reif für eine Grundreinigung

Mirador Ermita

Auf der Aussichtsplattform

Unterwegs im Nationalpark Garajonay

San Sebastian, die Inselhauptstadt

San Sebastian liegt genau im anderen Teil der Insel, ganz im Osten. Hierher zieht es uns zum einen, weil wir Tobi und Jana zur Fähre bringen, die wieder zurück nach Hause müssen. Der zweite Grund ist eine Gelbfieberimpfung, die wir uns verabreichen lassen wollen, falls es noch dazu kommt, dass wir Gambia besuchen. Diverse Centro de Salud Ämter kennen wir ja schon von Gran Canaria und Teneriffa und nun lernen wir auch noch ein weiteres auf La Gomera kennen. Aber wie gut, dass wir schon im spanischen Gesundheitssystem erfasst sind. Wir laufen noch ein wenig durch die Straßen, ich springe spontan zu einem Friseur rein. Mit meinen spärlichen Spanischkenntnissen bekomme ich meinen Frisurwunsch insofern einigermaßen hin, dass ich nicht mit einer total veränderten Frisur aus dem Geschäft gehe. Ein paar Detailwünsche bleiben dabei schon etwas auf der Strecke, aber das muss ich mir dann für den nächsten Friseurbesuch in Deutschland aufheben. Natürlich werfen wir auch einen Blick auf den Hafen, sind aber froh in Valle Gran Rey mit dem Schiff zu sein, da uns dort die ganze Atmosphäre besser gefällt, auch überzeugt uns der Ort San Sebastian nicht so richtig.

Playa de Santiago, der dritte Hafen auf La Gomera

Zum einen interessiert uns dieser Ort als Ausflugsziel und zum anderen haben wir einen Restaurant-Tipp erhalten, den wir gerne ausprobieren wollen. Bar Terraza La Chalana, direkt am Strand, eigentlich nur eine etwas größere Bude. Auf jeden Fall ein sehr guter Tipp und das Essen ist hervorragend. Natürlich gibt es wieder Fisch, was sonst auf den Kanaren, frisch aus dem Meer, lecker gegrillt mit Papas Arrugadas, Mojos und Salat, mehr braucht es nicht für ein gutes Essen hier.

 

Ein Mensch ohne Träume ist wie ein Boot ohne Segel