Les Sables d'Olonne
Wo liegt eigentlich Les Sables d'Olonne ?
Als wir ursprünglich von unseren Plänen erzählten, im Februar 2021 nach Les Sables d’Olonne zu fahren, um dort unsere Lagoon 40 in Augenschein zu nehmen und erste Erfahrung zu sammeln, bevor sie nach Lanzarote überführt wird, kannte kaum jemand aus unserem Umfeld diesen Ort im Departement „Vendee“ in Frankreich. Daraufhin erfolgte die Erklärung, dass es sich um einen Ort südlich der Bretagne am Atlantik handelt, wo die Auslieferung der Firma Lagoon der Modelle 40, 42 und 46, sowie die Lagoon Marke Excess stattfindet, welche in nahe gelegenen Werften hergestellt werden.
Boris Hermann und die VendeeGlobe, fast unsere Nachbarn.
Dank Boris Hermann und der VendeeGlobe ist dieser Ort in Deutschland mittlerweile nicht mehr ganz so unbekannt. Boris Hermann haben wir leider um ca. 1 Woche verpasst aber sein Schiff, eine Imoca (Rennyachten, die zu den schnellsten, modernsten Einrumpfbooten der Welt gehören) mit dem Namen „Seaexplorer“ haben wir noch kurz sehen können, inclusive der entstandenen Schäden, verursacht durch eine Kollision mit einem Fischtrawler, die kurz vor der Ziel-Linie die Siegchancen von Boris Hermann zunichte gemacht haben. Einen guten 5ten Platz konnte er trotz der Beschädigung dann doch noch erreichen. Während unseres 4-wöchigen Aufenthaltes in Les Sables d’Olonne waren wir noch Zeuge von diversen VendeeGlobe-Rückkehrern, die trotz Corona-bedingt sehr stark reduziertem Publikum alle gebührend für Ihre tolle Leistung gefeiert wurden, während sie durch den Kanal von der Hafeneinfahrt bis zum Liegeplatz langsam einliefen. Mit lauten Trötten, Applaus, Plakaten, Leuchten und einer großen Eskorte von Begleitbooten, wurden jeder Segler oder Seglerin, egal mit welcher Platzierung, empfangen. Am 05.03.2021 als die MariaNoa Richtung Gibraltar und Lanzarote auslief, kam kurz vorher der letzte offizielle Teilnehmer der VendeeGlobe wieder zurück nach Les Sables d’Olonne.
Die Strände von Les Sables d'Olonne
Les Sables d’Olonne soll zu Frankreichs zweitgrößten Badeort gehören. Der erste Strand „La Grande Plage“, den wir aufgesucht haben, liegt direkt am Zentrum der Stadt an der Ufer-Straße Promenade Georges Clemenceau. Der Strand ist wunderbar breit aber hat, bedingt durch die zentrale Lage, leider nicht unbedingt den schönsten Hintergrund, der leider von einigen Bausünden der Vergangenheit geprägt ist. Während der herrlichen Brandung lassen sich hier diverse Surfer bei Ihrem Ritt durch die Wellen beobachten. Etwas naturbelassener ist der der Strand „La Paracou“, der etwas außerhalb, aber auch mit in dem Auto in gut 10 Minuten vom Hafen zu erreichen, liegt. Die gigantische Brandung, kleine Felsen im Wasser und eine Uferlandschaft, ähnlich wie in Dänemark mit Dünen und Heide, hatte ihren besonderen Charme. Wenn man sich am Strand niederlässt, sollte man allerdings das Wasser genau im Auge behalten, durch den sehr starken Tidenhub kann sich ein vermeintlich trockenes Plätzchen schnell in eine sehr nasse Angelegenheit verwandeln. Unser Reisemonate Februar/März bot sich zwar nicht gerade zum Sonnenbaden an, aber bei Sonnenschein haben wir uns auch mal etwas im Sand niedergelassen und verträumt aufs Meer geguckt.
Verpasste kulinarische Highlights in Zeiten von Corona
Wie gerne hätte ich jetzt geschrieben, welche tollen Spezialitäten wir während unserer Zeit hier probieren durften. Entlang des Kanals vom Hafen in Richtung Mündung gesehen reiht sich ein Restaurant an das nächste. Wenn man mit der kleinen Fähre, die im Minutentakt hin und her pendelt, den anderen Teil von Les Sables am „Grande Plage“ erreicht, findet man auch hier diverse Restaurants. Normalerweise kulinarische Angebote in Hülle und Fülle, nur leider durch Corona, alle geschlossen. Ein bisschen entschädigen konnte uns der sehr schöne Markt „marché des halles centrales“, der in einer ganz zauberhaften Halle im Charme der Belle Époque untergebracht ist. Einfach durch die Gänge an den verschiedenen Ständen vorbei zu gehen und die ganzen Leckereien anzusehen war schon ein Genuss. Fisch aus dem Atlantik in Hülle und Fülle, Austern „Huitres“ in allen Größen und Arten, diverses Käsespezialitäten und Schnecken „Escargots“. Könnte ich nur ein wenig mehr Französisch, wüsste ich jetzt auch, welche unterschiedliche Arten es bei den Escargots gibt. Die Dame am Stand hat sich zu mindestens alle Mühe gegeben, mich in die Besonderheiten dieser französischen Spezialität einzuweihen. Für den heimischen Genuss haben wir uns ein paar kleine Seezungen gegönnt. Die Austern schienen uns zu unfallträchtig, da wir das Öffnen selbst hätten übernehmen müssen.