Gran Canaria

Nachdem wir Abschied von Fuerteventura genommen haben, erreichen wir nach ca. 10 Stunden Las Palmas auf Gran Canaria. Der bis jetzt längste Abschnitt unserer Segelreise. Während der Überfahrt ist es meistens stark bewölkt und die Welle misst teilweise 3-4 Meter und schüttelt unsere MariaNoa doch ziemlich durch. Markus und Thorsten begleiten uns auf dieser Tour, um einen ersten Eindruck vom Segeln auf einem Katamaran zu gewinnen, bevor es im Winter mit Hannes über den Atlantik geht.

Auf den ersten Blick sieht der „Muelle Deportivo Las Palmas“ nicht besonders schön aus und man hat eher den Eindruck in einem Industriehafen gelandet zu sein. Überall liegen große Frachtschiffe auf Reede oder werden an großen Terminals be- und entladen, auch ein paar Kreuzfahrtschiffe von AIDA sind dabei. Durch COVID 19 kommt halt nur ein kleiner Teil der Flotte zum Einsatz. Die AIDA Perla begegnet uns allerdings in diversen Häfen der Kanaren und ist schon eine vertraute Bekannte geworden. Als wir in den Hafen einlaufen ist auch die bange Frage, bekommen wir einen Liegeplatz zugewiesen, da uns eine offizielle Bestätigung auf unsere Mailanfrage noch nicht vorliegt. Zu mindestens lässt uns der Marinero erstmal am Steg vor dem Marina-Büro anlegen. Eine ¼ Stunde müssen wir uns noch gedulden, da die Marina Mitarbeiter erstmal gucken müssen, ob ein Platz für uns an einem der Stege frei ist. Zum Glück gibt es den Steg T, wo wir unseren ersten Mooring-Anleger fahren dürfen. Der Platz ist allerdings bis zum 25.Juni befristet, da dann eine Regatta stattfindet, für die der gesamte Steg benötigt wird. Eigentlich Zeit genug, da unser geplante Spanisch – Unterricht genau am 25.06. zu Ende ist.

Nachdem das Schiff nun gut in der Marina untergebracht ist, können wir uns erstmal auf Erkundung von Las Palmas und der Insel machen. Direkt vor der Marina läuft eine vierspurige sehr stark befahrene Straße entlang, die es erstmal gilt zu überqueren. Zum Glück bekommen wir auf unserem Steg nichts vom Autolärm mit. Zu Fuß machen wir uns auf den Weg in die Altstadt und gelangen schließlich in die Fußgängerpassage „Triana“. Für weitere Ausflüge in diesen Teil der Stadt beschließen wir zukünftig entweder das Fahrrad oder den Bus zu nehmen, da der Weg von der Marina doch recht weit zu laufen ist. Ein großer Teil der Bewohner hat sich einen E-Roller als Transportmittel zugelegt und ist damit recht rasant auf den Fahrradwegen der Stadt unterwegs.

Aufgrund unseres Spanisch-Kurses, der alleine bereits 4 Wochen dauern sollte, hatten wir bereits einen Aufenthalt von ca. 5 Wochen in der Marina Las Palmas geplant. Weggekommen sind wir aber erst nach 7 Wochen. Hannes hatte sich zwischenzeitlich entschieden, einen zweiten Autopiloten als Backup einzubauen. Die Beschaffung der Materialen und die Arbeiten des Elektrikers haben unseren Aufenthalt dann immer weiter nach hinten verlagert. Reichlich Zeit für die Erkundung von Las Palmas und vieler Ecken der Insel, inclusive dem Genuss einiger kulturellen Hightlights. Nach den doch recht kargen Inseln Lanzarote, La Graciosa und Lanzarote sind wir vor allem erstmal in den grünen Norden von Gran Canaria eingetaucht, wo gelegentlicher Regen für viel Vegetation sorgt. Wobei der Süden der Insel wieder ähnlich karg wie die anderen Insel ist, dafür aber umso sonniger und wärmer. In Las Palmas haben wir recht häufig gefroren, weil die Stadt fast permanent unter einer teilweise recht dunklen Wolkendecke liegt. Der frische Wind in der Marina hat uns diverse Abende doch lieber im Schiff verbringen lassen.

Ein absolutes Highlight unserer Zeit in der Marina von Las Palmas war natürlich, dass wir die Gelegenheit hatten, mit einem der Trimarane der „Ciela Village“ im Rahmen der ProSailingTour 2021 mitfahren zu dürfen. Siehe auch unseren Blog-Eintrag 27 kn SOG bei 17 kn TWS dazu. Statt zwei Rümpfen auf 3 Rümpfen mit einem Tempo von 27 Kn unterwegs zu sein, war schon spannend und für uns ein ganz besonderes Abenteuer.

Las Palmas

Die Hauptstadt der Kanaren, eine lebhafte Stadt mit viel zu sehen und zu erleben aber auch immer wolkenverhangen und kühl mit reichlich Wind

Einige der wenigen Mal, die wir abends draußen auf dem Trampolin sitzen und einen Snacks genießen konnten

7 Wochen Aufenthalt in Las Palmas haben uns reichlich Zeit gegeben, die Stadt sehr gut kennen zu lernen. Neben Besuchen in der Altstadt Vegueta, waren wir häufig in Las Canteras, dem Stadtstrand von Las Palmas, Treffpunkt vieler Wassersportler und amüsierwilliger Einwohner und vieler junger Erwachsenen aus anderen europäischen Ländern, die dank Homeoffice-Möglichkeiten einfach ihren Arbeitsplatz hierher verlegt haben. Die Promenade zieht sich 3 km im Bogen entlang der Westseite von Las Palmas und ist eng gesäumt von diversen Lokalen.

Maspalomas

Der sonnige Süden und mehr Düne geht nicht

Wenn wir den Wolken und kühlen Temperaturen von Las Palmas überdrüssig waren, half immer ein Ausflug in die Dünen und den Strand von Maspalomas. Kaum hatten wir uns 5 km südlich von Las Palmas weg bewegt, riss die Wolkendecke auf und die Temperaturen gingen merklich nach oben. Nach gut einer halben Stunde Autofahrt und einem 10 minütigen Fußmarsch über die Dünen, konnten wir etwas Wärme tanken und herrlich im Meer baden gehen.

Los Tilos und Bodega Berrazales

Etwas „Grün“ braucht die Seele.

Nach mehrere Wochen auf den kargen Inseln Lanzarote, La Graciosa und Fuerteventura hat uns diese frische Farbe in der Landschaft sehr gefehlt. Obwohl der Süden von Gran Canaria auch wieder sehr an die anderen Inseln erinnert, können wir im nördlichen Teil und vor allem in den Bergen endlich wieder saftiges „Grün“ genießen.

Terror, Tejeda, Arucas, Arinaga, Puerto Morgan, Agaete

Von Ort zu Ort, kreuz und quer über die Insel

Während unseres ca. 7 wöchigen Aufenthaltes auf der Insel hatten wir auch reichlich Zeit, uns einige Ortschaften anzusehen. Gerade die Bergdörfer mit den typischen kanarischen Balkonen waren besonders reizvoll. Die Orte an der Küste überzeugten natürlich immer mit ihrer reizvollen Lage am Meer.

Roque Bentayga

Hoch hinaus in die Berge

Nicht weit weg von Tejeda konnte man ziemlich weit mit dem Auto nach oben fahren und ein wenig am Roque Bentayga entlang kraxeln.

Fataga, San Bartholome de Tirajana und Mirador del Balcon

Das Beste kommt zum Schluss - unsere finale Ausflugsreihe

Der Einbau des zweiten Autopiloten hat doch etwas länger als geplant Zeit in Anspruch genommen. Für den verlängerten Aufenthalt haben wir uns noch einmal ein Mietauto genommen, so dass wir in den Genuss dieser Sehenswürdigkeiten gekommen sind, was sich durchaus gelohnt hat.

Ein Mensch ohne Träume ist wie ein Boot ohne Segel