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Im Auge des Tornado

Seit über zwei Jahren gehen wir jedem stärkeren Wind aus dem Weg. Und dann das! Mitten in der Millionenstadt Fort Lauderdale gießt es inzwischen seit drei Tagen wie aus Kübeln. Mehr als 600 mm / m² – ein Jahrtausendereignis! Die Stadt steht unter Wasser, der Flughafen wird geschlossen. Die Wolkenbrüche werden von starken Winden begleitet. Plötzlich hat Brigitta eine Tornado-Warnung auf dem Handy. Wir sind total perplex, legen die Rettungswesten an und nehmen die wichtigsten persönlichen Dinge an uns. Wir wissen nicht so richtig, was wir tun sollen.

Sollen wir um unsere MariaNoa kämpfen oder uns in Sicherheit bringen. Die offizielle Warnung fordert uns eindeutig zum Verlassen des Schiffes auf. Während wir noch zögern, geht die Hölle auch schon los. Eine benachbarte Yacht misst 67 kn Wind. Er schlägt uns direkt ins Gesicht. Wir können kaum Luft holen. Eine Orientierung ist nicht mehr möglich. Erst spät am Abend nimmt der Wind deutlich ab. Es ist noch einmal alles gut gegangen. Der Anker hat gehalten.

17’th Street Bridge

Wir sind unter Zeitdruck, wir müssen nach Miami. Um 05:00 Uhr gehen wir Anker auf, es ist noch stockfinster. Wir erbitten über Kanal 9 die Öffnung der SE 17`th Street Bridge für 05:30 Uhr. Der Öffnungsvorgang muss vom Brückenwärter abgebrochen werden – die Brücke ist durch das Unwetter beschädigt und lässt sich nicht öffnen. Erst um 08:00 Uhr dürfen wir die halb geöffnete Brücke passieren. Vollgas nach Miami.

Dinner Key Marina

5 ½ Stunden später machen wir in der Dinner Key Marina an Mooring 92 fest. Kurz aufklaren, einchecken, Mietwagen übernehmen, Einkaufen und ab zum Flughafen Miami. Glücklicherweise kommt unser Besuch nicht am Flughafen Fort Lauderdale an. Dieser ist nämlich inzwischen wegen Überflutung geschlossen.

Captain Jack`s Airboat Tours

Wir unternehmen eine Airboat-Tour durch die Everglades. Die verrückte Fahrt mit Höchstgeschwindigkeit durch die Mangroven macht einen Höllenspaß, besonders die Drifts auf den kleinen Seen – mit Umweltschutz oder Naturerkundung hat das aber nichts zu tun. Die Airboats mit ihrem infernalischen Krach verscheuchen alle Tiere. So sehen wir mal eben den Kopf eines Alligators und überfahren nahezu einen in der Fahrrinne liegenden Manatee. Ansonsten Fehlanzeige.

Wootens Everglades

Tiere gibt es bei Wooten`s zu besichtigen. Die verschiedenen Reptilien vegetieren in Betonbecken. Artgerechte Tierhaltung geht anders. Hier herrscht noch der Geist der 70-er Jahre: Wie mache ich mir die Tiere untertan? Eine martialische Alligatorshow begeistert die amerikanischen kids. Ich finde es eher abstoßend.

Seaquarium

Am nächsten Tag besuchen wir das Seaquarium, welches ich ebenfalls bereits in den 80-er Jahren besucht habe. Seitdem hat sich eigentlich nichts geändert. Natürlich sind die shows mit Delfinen und Seelöwen bei dröhnender Musik unterhaltsam. Ob dies Tier gerecht ist, möchte ich bezweifeln. Im Natur- und Artenschutz sind wir in Europa einfach ein paar Schritte weiter.

Skyline Miami

Wir verholen vor die Skyline von Miami. Es ist nicht Manhattan aber dennoch ziemlich spektakulär. Mit untergehender Sonne wird das Lichtermeer in den Skyscrapern immer faszinierender.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Danie & Torsten

    Hi ihr lieben Abenteurer, das ging dann ja Gott sei Dank noch gut aus , dass ihr dem Unwetter trotzen und danach ab in Richtung Miami segeln konntet 👍🤗😘 Nun wünschen wir euch wieder einen sonnigen Himmel , eine leichte Brise und weiterhin einen tollen Trip 👍⛵️

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