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# 4 _ Probefahrt

  • Beitrags-Kategorie:Frankreich
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Übergabe und Einweisung

Wir haben vier Tage Kennenlernen gebucht.  Die Übergabe beginnt mit Olivier von Lagoon. Ein Gang durch und übers Schiff. Was ist wo, gibt es Macken, Mängel? Ganz ehrlich, eigentlich finden wir nichts. Ein kleiner Kratzer auf dem Teaktisch im Cockpit, eine schiefe Rosette an der Duschgarnitur … that`s it. Mängelfrei? Gibt es so was? Auf den ersten Blick, ja! Olivier ist sehr stolz, kann er auch. Eine saubere Produktion ohne Ärger, ohne Stress. Danke Lagoon. Dann bespricht Michael von Lagoon Nord in Laboe mit uns das Ablegemanöver– los geht’s. Leider haben wir keinen Kugelfender über den wir das Schiff in die Fahrrinne drehen könnten. Wussten wir nicht, sonst hätten wir unsere knallroten Riesenkugelfender aus Hamburg schon mal mitgebracht. Wir basteln uns aus zwei Fendern Ersatz und drehen das Schiff so weit, dass es im Vorwärtsgang an dem vor uns liegenden Kat vorbeikommt. So einfach gehen Ableger – kleiner Scherz. Zum Manövrieren wird das Ruder neutral festgesetzt und nur noch mit den Motoren gesteuert. Steuerbordmaschine leicht rückwärts, Backbordmaschine leicht vorwärts. Wir drehen uns auf dem Teller und fahren aus der Marina durch den Kanal von Les Sable d´Olonne hinaus aufs offene Meer.

Boris Herrmann

Dort wo in kürzeren oder längeren Abständen die Imocas der Vendee Globe einlaufen. Ein Riesenspektakel trotz Corona. Am Nachbarsteg liegt die Seaexplorer von Boris Herrmann, der ungefähr vor einer Woche triumphal eingelaufen ist. Ein großer Botschafter für den Segelsport und für die Umwelt. Ein großes Vorbild.

Erste Manöver

Ich finde das Schiff im Geradeauslauf etwas schwammig – Ehrfahrungssache. Auf dem Meer vor Les Sable herrschen ideale Bedingungen – bis auf die Temperaturen! Es bleibt eisig kalt. Bei 10-15 Knoten Wind setzen wir das Groß, dann die Genua. Mit 7-8 Knoten gleiten wir dahin. Alles ruhig, alles wunderbar. Wir fahren eine Wende. Was muss man tun? Außer Steuerrad eigentlich gar nichts. Na ja, den Traveller etwas umsetzen. Ein Slalom zwischen den Fischernetzfahnen beginnt, das ist die eigentliche Herausforderung. 1. Reff, 2. Reff. Welche Leine, wie? Welche Leinen behaken sich, worauf muss man achten? Elektrowinsch, okay. Aber welche Leine ist die richtige? Wir probieren den Plotter, das AIS aus, setzen Wegepunkte und legen schon mal für die Überführungsprofis von Reliance eine Route nach Gibraltar. Aber für heute geht es zurück in die Marina.

Schaden am Motor

Wieder am Steg stellt Michael dann doch einen Mangel fest und der ist ziemlich eklatant. Ein Kühlflüssigkeitsschlauch an der Backbordmaschine ist defekt, wir verlieren Kühlflüssigkeit. So können wir auf keinen Fall wieder ablegen. Zwei Tage sitzen wir quasi im Hafen fest und verlieren kostbare Zeit der Trainingstage – Mist. Dingy ausprobieren, Parasailor vorbereiten … aber eben nicht segeln. Erst am vierten Tag können wir endlich los und einige An- und Ableger üben. Ganz schön anders als bei einem Monohull.

Kommenden Dienstag wollen wir einen Trainingstag nachholen. Ich hoffe inständig, dass das klappt. Denn noch fühlen wir uns sehr unsicher.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Jan

    Lieber Hannes,
    Toll die Beschreibungen! Euch viel Glück noch und weiterhin schöne Erfahrungen!
    Grüße aus dem Cornehlsweg

    1. MariaNoa

      Hallo Jan, danke für die Wünsche. Uns geht es super!

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