You are currently viewing Sailing Cuba in Zeiten des Embargos

Sailing Cuba in Zeiten des Embargos

Aktuell gibt es kaum Benzin auf Kuba. Kuba hat keine Devisen, um Öl auf dem internationalen Markt zu kaufen. Für die Kubaner ist es ausgesprochen schwierig, den Alltag zu organisieren. Wir Touristen sind stark eingeschränkt, Ausflüge zu machen.

Wir lernen Salsa tanzen, klettern und schwimmen durch Höhlen, besuchen Mantanzas und Cienfuegos.  Bei den Wasserfällen El Nicho erfrischen wir uns erneut im kalten Süßwasser. Kuba ächzt unter dem Embargo von Donald Trump. Vor allem fehlt Benzin aber auch Lebensmittel und inzwischen sogar Medikamente.

Salsa

Das war schon immer mein Traum: Salsa tanzen lernen auf Kuba. In der „Academia Balje de Cuba“ – ABC in Varadero haben wir schnell den richtigen Ort und mit Lazzaro den richtigen Tanzlehrer gefunden. An drei Tagen à 2 Stunden bringt er uns die Grundzüge des Salsa bei, auch wenn es schon genetisch einem Mitteleuropäer nie möglich sein wird, die geschmeidigen Bewegungen eines Kubaners nachzumachen. In Havanna wollen wir weitere drei Tanzstunden nehmen und das Erlernte vertiefen.

Benzinknappheit

Aktuell gibt es kaum Benzin auf Kuba. Kuba hat keine Devisen, um Öl auf dem internationalen Markt zu kaufen. Für die Kubaner ist es ausgesprochen schwierig, den Alltag zu organisieren. Wir Touristen sind stark eingeschränkt, Ausflüge zu machen. Deshalb gibt es wenige Touristen und kaum Devisen.  Dennoch gelingt es uns ein Taxi zu buchen, dass uns zu zwei Höhlen und nach Matanza fährt.

Cueva Bellamar

Um 09:30 Uhr kommen wir an der Cueva Bellamar an. Wir sind heute die ersten Besucher, alles ist noch verschlossen. Der riesige Parkplatz und die Gastronomie um das kleine Museum herum, zeigen dass hier in der Saison mit erheblichen Besucherströmen gerechnet wird. Im Moment sind wir allein. Es dauert eine Weile bis aufgeschlossen wird und sich auch ein Führer einfindet. Als wir endlich in die Höhle absteigen, haben sich doch noch einige Besucher aus Kanada und aus Kuba zu uns gesellt.

Matanzas

Wir schlendern durch Matanzas. Matanzas hat stolze Gebäude an ebensolchen Plätzen. Die Stadt ist jedoch leer, kaum Fahrzeuge in den Straßen und in den Bars kaum Getränke. Das Embargo prägt auch Matanzas. Sowohl das Interieur der „Cafeteria de la Vigia“ als auch der „Bar des Hotel E Velasco“ strahlen den Reichtum der Kolonialzeit aus. Leider herrscht hier Mangelwirtschaft und den Kubanern steht der Sinn nach alltäglicheren Problemen.

Cueva de Saturno

Im Anschluss fahren wir zur Cueva de Saturno. Sie ist etwas ganz Besonderes, denn es ist erlaubt in ihr zu schwimmen. Das Wasser ist kalt und herrlich erfrischend.

Debbie Armstrong

Mit der Kanadierin Debbie Armstrong hatten wir bereits im Vorwege per social media Kontakt. Als wir in die Marina Darsena einlaufen, steht sie tatsächlich am Steg und hilft beim Anlegen. Debbie lebt seit vielen Jahren auf einem kleinen Motorsegler in der Marina und ist ausgesprochen hilfsbereit. Debbie ist eine Institution und jeder kennt sie und sie kennt jeden. So nimmt uns mit, so fällt das Einleben leicht und das komplizierte kubanische Leben kann mit ihrer Hilfe gemeistert werden.

Cienfuegos

Wir machen einen viertägigen Ausflug nach Cienfuegos an der Südküste von Kuba. Es gibt nur einen Bus von Varadero. Dieser benötigt für die 2 ½ stündige Strecke knapp 6 Stunden. Wir sitzen in der ersten Reihe direkt hinter dem Fahrer und haben einen fantastischen Blick auf das abwechslungsreiche Kuba. Allerdings erleben wir so auch hautnah die Unkonzentriertheit des Fahrers, die spätestens nach einbrechender Nacht bei tropischem Regengüssen gefährlich ist. Der uralte Bus schwimmt auf dem Aquaplaning und der Fahrer daddelt mit seinem Smartphone herum und schaut mehr zu seinem Kollegen hinter ihm als auf die Straße. Wir sind erleichtert als wir wider Erwarten heil ankommen.

Casa Bella Epoca

Es sind nur 10 Gehminuten zu unserer Unterkunft dem Casa Bella Epoca in dem wir uns sehr wohl fühlen. Insbesondere das Frühstück mit frisch gepresstem Fruchtsaft ist fantastisch. Auch in das Stadtzentrum von Cienfuegos sind es nur wenige Minuten.

Während unserem Aufenthalt in Cienfuegos geht uns das Bargeld aus. Jeder will USD cash und nirgendwo kann mit Kreditkarte bezahlt werden. Auch nicht im Hotel. Plötzlich haben wir ein ernsthaftes Problem, wir sind nicht mehr zahlungsfähig. Glücklicherweise legt ein Mitarbeiter im Hotel den Betrag aus und vertraut darauf, dass wir uns melden, sobald ein Besuch, den wir in wenigen Tagen erwarten, ausreichend Bargeld mitgebracht hat. Wir erfahren von ihm, dass er als Arzt im Krankenhaus 30 USD / Monat verdient. Wir schulden ihm also ein halbes Jahreseinkommen – sehr unangenehm.

El Nicho

Wir machen einen Tagesausflug in den Nationalpark „Topes de Colantes“ zu den „El Nicho“ Wasserfällen. Diesen Ausflug haben wir direkt bei dem Veranstalter Kubatur gebucht und konnten ihn somit per Karte bezahlen. Die Wasserfälle sind wunderschön und laden zu einem erfrischenden Bad ein. Da der Tourismus nahezu zum Erliegen gekommen ist, sind wir hier fast allein.

Cienfuegos

Wie schon Mantanzas zeugt Cienfuegos von einer reichen Kolonialzeit. Der kilometerlange „Paseo el Prado“ z.B. ist eine vierspurige Prachtstraße mit Kolonaden auf beiden Seiten. In seiner Anlage zeugt sie von Vorbildern wie dem Champs Elysse in Paris, La Rambla in Barcelona oder Unter den Linden in Berlin. Nur gibt es am Paseo kaum Geschäfte, denn hier herrscht der Sozialismus.

Plaza Jose Marti

Der „Plaza Jose Marti“ bildet das Zentrum des historischen Cienfuegos. Hier stehen stolze Gebäude mit renovierten Fassaden – wie das Regierungsgebäude Palacio de Gobierno und das Teatro Tomas Terry. Geht man nur in eine der Nebenstraßen ist im wahrsten Sinne des Wortes der Lack schnell ab. Aufgrund des chronischen Geldmangels wurden die historischen Gebäude der Kolonialzeit aber nie durch neuere Gebäude ersetzt. Noch hat Cienfuegos, wie alle anderen Städte Kubas eine Chance das historische Erbe zu bewahren und aufleben zu lassen.

zurück zu MariaNoa

Wir fahren zurück zur MariaNoa. Mit einem Taxi sind es tatsächlich nur 2 ½ Stunden. Die Klampen in der Marina Darsena sind alles andere als stabil. Es wird Zeit aufzubrechen. Am nächsten Morgen um 03:00 Uhr werfen wir die Leinen los Richtung Havanna.

Schreibe einen Kommentar