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Sailing Belize – Tauchgang endet im Fiasko

Wir haben bei einer Tauchschule auf Caye Caulker einen Tauchausflug gebucht. Bewusst mit nur einem Tauchgang, denn es geht uns hauptsächlich darum, unser Equipment zu checken. So fahren wir mit dem Boot hinaus ans Riff und springen mit dem DiveMaster ins Wasser. Und schon beginnt das Fiasko. Brigitta hat trotz ihrer nagelneuen Tarierweste erneut extreme Probleme mit dem Austarieren. Erst nach einiger Zeit gelingt es ihr überhaupt, abzutauchen. Die Tarierweste rutscht hin und her und zum Schluss verliert sie noch eine der spacigen Gewichttaschen.

Ich habe eine neue Taucherbrille. Sie war sehr teuer und ist ein totales Fiasko. Sie läuft dauernd voll – sie ist nicht dicht zu bekommen. Gefühlt 100-mal muss ich das Wasser ausblasen – von einem kontrollierten Tauchgang kann keine Rede sein. Schon nach 30 Minuten ist Brigittas 300 bar Flasche fast leer und wir werden von dem Tauchboot wieder eingesammelt. Ich habe Blutunterlaufene Augen – wir sind fix und fertig. So geht es nicht!

Caye Caulker

Caye Caulker ist ein wunderbarer Ort, um zu chillen, die Seele baumeln zu lassen. „The Split“ heißt passenderweise der Punkt, an dem vor vielen Jahren ein Hurrican Caye Caulker buchstäblich in zwei Stücke gerissen hat. Hier an der Meerenge zur Nachbarinsel treffen sich die jungen Leute und genießen das Leben. Wir natürlich mittendrin.

Sturm und Regengüsse

Leider ändert sich über Nacht das Wetter. Es wird stürmisch und Regen peitscht durch die Luft. Die Nächte werden anstrengend, da ich mich von der Sorge, dass MariaNoa sich bei drehenden Winden losreißt, einfach nicht befreien kann.

Es ist der 1. Juli. Die Conchesaison endet und die Lobstersaison beginnt. Jeder will Lobster essen. Wo auf einmal die vielen Lobster herkommen, ist mir ein Rätsel. Für kleines Geld kaufen wir am Straßenrand zwei Mittagessen mit Lobster, Reis und Salat. Einfach köstlich. Der Lobster ist so frisch und schmackhaft, wie ich ihn noch nie gegessen habe.

St. George`s Cay

Wir segeln weiter nach St. George`s Cay. Eigentlich ist es Inselhopping, denn die Distanz ist nur kurz – bedarf aber der vollen Konzentration, denn das Wasser ist flach, sehr flach. Deshalb segeln wir bei halbem Wind nur mit der Fock, um schnellstmöglich reagieren zu können. Wir kommen gut voran und genießen auch irgendwie das Langsamsegeln, da der Tag lang ist und wir definitiv vor Sonnenuntergang ankommen werden.

Natürlich ankern wir in Lee, fahren dann aber mit dem Dingy durch einen kleinen Kanal auf die Luvseite, da hier die Anleger der Häuser sind.

St. George`s Cay? Nein, das muss man nicht gesehen haben. Hier befinden sich einige private Häuser, es gibt sogar ein kleines Resort. Dieses und ein bis zwei der Häuser sind bewohnt, vermietet. Der Rest steht leer, ist teilweise von einem Hurrikan zerstört. Insgesamt wirkt St. George`s Cay verlassen und trostlos. Hier muss man nicht gewesen sein.

Dennoch machen wir einen herrlichen Spaziergang, wechseln von der Luv- zur Leeseite und wieder zurück. Viele Situationen sind romantisch, ja fast filmreif. Aber für einen längeren Urlaubsaufenthalt – da muss man schon sehr mit sich im Reinen sein.

Drowned Cays

Wir ziehen weiter nach Drowned Cays. Wie man es sehen mag, Drowned Cays ist entweder eine Ansammlung vieler von Wasserflächen getrennter Mangroveninseln oder eine Mangroveninsel, in die sich tiefe breite Wasserflächen ziehen. Natur pur – hier lebt kein Mensch. Eine bezaubernde Landschaft in der wir vor Anker gehen. Überraschenderweise ganz ohne Moskitos.

Für die Nacht ist Starkwind mit Winddrehern angesagt. Wir haben in einer vergleichsweise engen Stelle geankert. Bei einem Winddreher landen wir definitiv in den Mangroven. Der Plan ist einen Heckanker auszubringen, um ein Verschwoien zu verhindern. Irgendwie geht der Plan schief und der Zweitanker kommt mitten in der Wasserfläche zu liegen anstatt am Rand. Ich versuche den Anker zu bergen. Nur mit Körperkraft unmöglich, da der Anker in dem lehmigen Sand sofort wie einbetoniert ist. Ich bringe eine Sorgeleine an und winsche den Anker wieder an Bord. Wir haben die Schnauze voll und verholen mitten auf die Kreuzung der verschiedenen Wasserflächen. Hier ist genügend Platz zum Schwoien – allein die Nacht ist herrlich windstill, von Winddrehern keine Spur.

Middle Long Cay

Am Morgen liegen zwei riesige Kreuzfahrtschiffe direkt vor unserem Fjord. Wir wähnen schon, dass unser Naturparadies in Kürze von Sonnenbrand gemarterten Touristen überschwemmt wird. Aber weit gefehlt. Die Natur interessiert nicht. Gleich neben den Kreuzfahrtschiffen gibt es eine dicht bebaute Partyinsel, wohin die Tenderboote eilen. Einmal Party, immer Party.

Das Inselhopping Richtung Süden, Richtung Rio Dulce geht weiter. Wir segeln in bewährter Weise bis zum English Channel, dem wir ein kurzes Stück folgen. Schon bald verlassen wir ihn aber wieder und setzen unseren Törn nach Middle Long Cay fort. Die Mangroveninsel Middle Long Cay bietet hervorragenden Schutz vor dem Vorherrschenden Ostwind. Hier gibt es nur eine Lobsterstation in der seit wenigen Tagen mit Beginn der Lobstersaison vier fleißige Lobsterfischer Unmengen an Lobster erjagen und einmal die Woche nach San Pedro bringen.

Tauchschiff MariaNoa

MariaNoa ist unser Tauchschiff. Von Middle Long Cay verholen wir zur Riffkante. Das ist sozusagen ein Katzensprung. Vor Rendezvous Cay gehen wir vor Anker und gehen direkt von MariaNoa aus tauchen. Herrlich, alles Equipment funktioniert, fast alles. Meine uralte Tauchkonsole ist undicht, der Kompass zeigt nur noch Quatsch an. Unser Tauchplan sieht vor, erst nach Osten zum Riff hin zu starten und logischerweise nach Westen zurückzukommen. Aber auch auf dem Rückweg ist die Richtung zu MariaNoa Osten – überall ist Osten. Da muss bei Gelegenheit Ersatz her.

Rendezvous Cay

Mitten im Karibischen Meer auf der Kante des Barriere Reef liegt die Miniinsel Rendezvous Cay. Mit dem Dingy besuchen wir die Insel, die eigentlich nicht mehr als eine Sandbank mit einigen Palmen ist. Dieser Ort ist zauberhaft, ist allerdings für den ganz großen Ansturm vorbereitet. Heute wacht nur ein schläfriger Einheimischer in seiner Hängematte, dass hier nichts Blödes passiert.

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