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SVG Trauminseln in der Karibik

Die ersten Stationen für Hannes Ende November nach der Atlantiküberquerung sind Barbados und Martinique, wobei Barbados lediglich kurz angelaufen wird. Auf Martinique verbringt er dann ca. 4 Wochen alleine, bevor ich am 29.12.2021 auch endlich wieder nach meinem Heimaturlaub in Hamburg wieder dabei bin. Eine Woche sind wir noch gemeinsam auf Martinique bevor die Reise weiter zu St.Vincent und den Grenadinen geht.

Nach ca. 19 Stunden und einer entspannten Nachtfahrt treffen wir in Bequia (gesprochen Bek-Wäh) ein. Eine Insel auf die ich mich besonders freue und meine Erwartungen recht hoch sind, so dass ich schon fast Bedenken habe, dass diese zu hoch gesteckt sind. Im Lonely Planet „Caribbean Islands“ ist man voll des Lobes für Bequia, so schön sei es hier, dass man am liebsten sein Rückflugticket wegwerfen möchte. Mal schauen, ob wir später auch so empfinden werden. Während des Einlaufens in die Admiralty Bay bekommen wir bereits einen sehr positiven Eindruck. Sanfte grüne Hügel, die von bunten Holzvillen gesäumt werden und rechts der Bucht sind helle Strände zu erblicken. Nach dem Einklarieren, was sich etwas hinzieht, da unser auf Martinique gemachter PCR Test noch nicht übermittelt wurde und wir diesen für einen Passierschein benötigen, um zum Customs und Immigration gehen zu dürfen, sind wir frei, auf Entdeckungstour zu gehen. Unser Schiff liegt direkt vor dem Prinzess Margret Beach, direkt vor dem Lokal Jack´s. Über einen pittoresken schmalen Weg gelangen wir in den Hauptort. Wir kommen an schönen Lokalen vorbei, die alle sehr einladend wirken, mit Blick aufs Meer und zum Füsse in den Sand zu stecken. Die restliche Insel, den anderen Strand Lower Bay, die Friendship Bay und Turtle sanctuary erwandern wir zu Fuß. Ein besonders schönes Erlebnis für uns ist ein Barbecue am Strand mit anderen Seglern. Organisiert von der SY Entfant terrible und zusammen mit den Crews der SY Elane, SY Lilly und SY Tangaroa und einigen Gästen genießen wir beim Grill-Feuer den karibischen Sonnenuntergang. Davon haben wir geträumt, einfach toll. Bequia hinterlässt einen sehr positiven Eindruck auf uns, auch wenn wir kein Rückflugticket zum Wegwerfen haben.

Unser nächstes Ziel ist die unbewohnte Insel Baliceaux, nur einen Katzensprung entfernt. In der kleinen Ankerbucht herrscht bei unser Ankunft ordentlich Trubel. Vier weitere Katamarane liegen vor Anker und betreiben mit ihren Dingys mit den Stand-up-Paddel Boards so eine Art Wasserski-Fahren. Nach ca. 2 Stunden wird das ganze Equipment wieder verladen und ein Schiff nach dem nächsten verlässt die Bucht. Nun sind wir erstmal ganz allein. Im ersten Moment bin ich etwas beruhigt, dass wir über Nacht alleine in der Bucht sind. Später gesellt sich noch eine französische Jacht zu uns. Mit dem Kanu paddeln wir rüber zur Insel und gehen auf die Suche nach Landschildkröten, die auf der Insel beheimatet sein soll. Bis auf ein paar Ziegen und Hühnern auch die einzigen Bewohner der Insel. Weit und breit sind aber keine Schildkröten zu entdecken. Also setzen wir unseren Weg fort und erklimmen einen kleinen Hügel, um einen schönen Blick auf die Bucht zu bekommen und siehe da, da sind auch die Schildkröten. Überall auf dem Weg nach oben entdecken wir immer wieder Schildkröten, die ganz entspannt an dem trockenen Gras rumknabbern.

Einige der diversen Schildkröten, die uns über den Weg gelaufen sind

Einen kurzen Stopp legen wir auf der Insel Canouan ein. Die Bucht und der Ort überzeugen uns nicht wirklich. Ständige Fallwinde drehen die MariaNoa hin und her und mit dem Dingy gibt es keine besonders gute Möglichkeiten anzulanden. Trotzdem wollen wir uns einen Überblick über diese Insel verschaffen. Die meisten Gebiete sind nicht frei zugänglich, da diese durch Urlaubsresorts belegt sind. Als Ziel nehmen wir uns eine Marina im Norden der Insel vor. Eine beeindruckende Anlage, mit vielen Privat-Anlegern und sehr exklusiv ausgestattet. Dementsprechend sind auch die Schiffe, die dort liegen. Unter anderem bestaunen wir die Jacht „Venus“, des verstorbenen Apple Gründers Steve Jobs. Scheinbar hat er die Fertigstellung nicht mehr erlebt. Die Jacht gehört jetzt seiner Frau.

Viel haben wir schon von anderen Seglern gehört und natürlich auch tolle Bilder gesehen und Berichte gelesen.

 

Die Tobago Cays – Ein Traumziel in der Karibik

Die Insel Mayreau, Salt Whistle Bay laufen wir als erstes Ziel an. Eine kleine und quirlige Bucht. Aufgrund der Schiffsdichte gönnen wir uns eine Boje für EC 50,00 pro Nacht. Der helle Strand ist von Kokos-Palmen gesäumt, über einen schmalen Strandstreifen guckt man auf das offene Meer, wir sind aber trotzdem gut geschützt. Diverse Holzhütten am Strand bieten BBQ an und an Wäscheleinen hängen bunte Kleider und Tücher zum Verkauf. Ansonsten gibt es keine Infrastruktur. Der nächste Ort befindet sich ca. 20 Minuten Fußweg weg in der Saline Bucht. In der Hoffnung eine Bank oder Bankautomaten vorzufinden, machen wir uns dahin auf den Weg. Irgendwie haben wir uns vorher keinen Kopf gemacht, dass wir in den Cays nicht mit Kreditkarte sondern nur mit Bargeld bezahlen können. Ein bisschen Bargeld haben wir zwar noch, müssen schon gucken, dass wir die nächsten Tage damit lang kommen. Leider gibt es auf der ganzen Insel keinen Bankautomaten. In einem Supermarkt, tauscht man uns wenigstens Euro in EC ein. Eine besonders schöne Wanderung führt uns fast einmal um die Insel herum. Erst am Strand Richtung Norden, dann einen schmalen Pfad in den Busch rein, um an einer schmalen Stelle auf der anderen Seite der Insel rauszukommen, bis runter zu dem traumhaften Lokal „Ranch Escapade“. Eine Wanderung von ca. 1 Stunde, die uns besonders gut gefallen hat. Am Ziel gönnen wir uns eine Pina Colada und beschließen, an einem anderen Tag noch einmal zum Abendessen zurück zu kehren.

Von Mayreau aus sehen wir in der Ferne bereits viele Jachten, die zwischen den Inseln der Tobago Cays ankern. Nun ist es auch bei uns soweit, wir machen uns auf zu den Tobago Cays. Von Mayreau, die auch schon zu den Cays gehört, ist es nur einen Katzensprung rüber. Der Plotter macht es uns zum Glück einfach, zwischen den Untiefen der Korallenbänke die richtige Passage zu finden. Wir werden mit türkisblauen Wasser, kleinen Inseln, traumhaften Stränden und jede Menge Meeresschildkröten begrüßt. Unser Anker fällt südlich der Insel Baradal, gleich hinter dem Korallenriff. Das Wasser ist so unglaublich klar, ständig gucken die kleinen Köpfe der Schildkröten aus dem Wasser. Das Schnorchel macht ganz viel Spaß, wenn wir den Schildkröten bei Grasen im Seegras zugucken und Rochen unter uns durchschwimmen. Das Dingy bleibt meistens unter den Davids hängen und wir sind mit dem Kanu unterwegs, während wir die umliegenden Inseln und Strände besuchen. Trotz der exponierten Lage, nur im Schutz des Korallenriffs, liegen wir recht ruhig. Zu einen haben wir uns ein günstiges Wetterfenster mit einigermaßen wenig Wind ausgeguckt und zum anderen wird der Schwell durch das Korallenriff sehr gut abgehalten. Unsere Ankernachbarn ist die Crew der FantaSea, Peter und Iris, die wir bisher nur über die LosSegler kennen. Gemeinsam mit den Beiden und noch ein paar Crews von anderen Jachten, nehmen wir am großen Beach BBQ auf Petit Rameau teil. Hier ist richtig viel los, im Gegensatz zu anderen Lokalen, die wir auf anderen Inseln erlebt haben. Mit einer kurzen Unterbrechung, nach Clifton/Union Island, wo wir uns mit Bargeld und einigen frischen Einkäufen eindecken, verbringen wir 7 Nächte in den Cays. Der Abschied fällt uns schon schwer, da wir einen ganz besonderen Ort verlassen, an den wir nicht mehr kommen werden.

Die Tobaga Cays einfach nur traumhaft. Türkisfarbenes Wassen und gaaaanz viele Meeresschildkröten schwimmen um die Boote herum

Als letzte Station in SVG steuern wir Chatham Bay auf Union Island an. Ausgangspunkt für zwei etwas größere Wanderungen auf der Insel. In dem Ort Ashton befindet sich ein Naturschutzgebiet, eine Lagune mit dem größten Mangrovenwald in der Karibik. In den 90er Jahren hat ein Investor irrsinnigerweise die Genehmigung erhalten, dort eine Marina zu bauen. Hierbei sind viele Teile dieser besonderen Landschaft zerstört worden. Das Projekt wurde nie beendet, da der Investor pleiteging. Heute sind nur noch einige verrostete Stützpfeiler im Wasser zu sehen. In den nachfolgenden Jahren wurde dieses wertvolle Ökosystem, Heimat von vielen Vogelarten, von verschiedenen Hilfsorganisationen wieder aufgeforstet und in einen schönen Naturpark verwandelt. Die andere Wanderung für uns nach Clifton. Für unser nächstes Ziel Grenada und Carriacou müssen wir das Ausklarierungsprocedere und den PCR Test absolvieren. Auf dem Rückweg kommen wir an Sparrows Beach Bar vorbei und kommen nicht umher, dort einzukehren. Schneeweißer Sand, türkisfarbenes Wasser und eine sehr schöne Bar, genau die Zutaten, die für uns einen Besuch wert sind. Obwohl beide Wanderungen nur ca. 10 Km lang sind, haben uns die beiden Tage schon ziemlich geschafft. Aus Chatham führt ein sehr steiler Weg über Stock und Stein auf die nächste Straße oder eine Schotterpiste, die aber ein ziemlicher Umweg ist, in Richtung der anderen Orte. Wie wir von den meisten anderen Wanderungen gewohnt sind, verläuft kein Weg nur flach sondern recht häufig bergauf. Wir freuen uns jedes Mal, wenn eine lang verlaufende Steigung geschafft ist und es endlich wieder bergab geht. Noch zu berücksichtigen sind die teilweise hohen Temperaturen und kaum Schatten auf den Wegen. Auf die letzten Kilometer hält uns die Aussicht auf ein baldiges erfrischendes Bad im Meer aufrecht.

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