Den Film zum Text findet ihr hier https://youtu.be/vkn1mR8PTDE
Es geschah am 15. Februar dass ich einhand unterwegs beim Auslaufen aus dem s.g. Swimmingpool bei Banderup in den San Blas Inseln auf einen Korallenkopf auflaufe. So schnell wie möglich segele ich zur Linton Bay Marina. Es sind knapp 40 nM – ich komme gut voran. Die Sorge eines Wassereinbruches ist groß. Meine provisorischen Laminier- und Spachtelversuche sind vergeblich, da alles Material nach 3 Jahren eingetrocknet und unnutzbar ist.
Haul Out
Kaum sind wir in der Linton Bay Marina angekommen, wird MariaNoa mal wieder an Land gestellt. Es ist erst wenige Wochen her, dass wir in der NanaJuana Marina am Rio Dulce zurück ins Wasser durften.
Antifouling
Ich beginne unmittelbar mit dem Abschleifen der geschädigten Bereiche am Backbordrumpf und an der Vorderseite des Kieles. Glücklicherweise stellt sich dabei schnell heraus, dass zwar Antifouling, Primer und Gelcoat geschädigt sind aber eben nicht die Glasfasergewebe.
Gelcoat habe ich an Bord. Auch der Primer und das Antifouling sind schnell organisiert. Sorgen macht mir die Logge, denn die hat etwas abbekommen und hatte auf der Fahrt hierher auch nicht funktioniert. Nach einigen kosmetischen Arbeiten und mehrfachem Aus- und wieder Einbau bleibt der Zweifel ob die Logge wieder anspringt.
2. Ebene
Weitere Arbeiten sind der Einbau einer 2. Ebene in der Vorpeak steuerbord und backbord. Beide dienen als Lager für Ersatzteile, Maschinenöl usw. Im Pazifik muss man etwas langfristiger planen. Ersatzteile sind eher schwierig zu bekommen. Bisher lagerten diese Dinge in der Vorderkabine, die jetzt frei ist fürs Bunkern von Lebensmittel.
Motorenservice
An den Motoren werden abschließende Arbeiten durch den Yanmar-Spezialisten Gary Nichols durchgeführt, der schon nach Guatemala an den Rio Dulce gekommen war. Sensoren und Kabelbäume werden getauscht. Ich selbst mache den großen Motorenservice: Öl- und Kühlflüssigkeit werden getauscht, alle Diesel- und Ölfilter, Zahnriemen und Impeller und Gummischläuche. Die Saildrives erhalten neue Simmerringe. Auch der Außenborder unseres Dingys erhält den vollständigen Service sowie einen neuen Propeller sowie Flügel, damit unser Beiboot schneller ins Gleiten kommt.
Reinigung
Das gesamte Schiff wird nach vorherigem Einseifen mit dem Kärcher gereinigt, die Seiten professionell poliert.
Haul In
So schnell wie möglich wollen wir zurück ins Wasser. Gary Nichols hat weitere Arbeiten an den laufenden Motoren zu erledigen und wir genießen den Bick über die Anchorage.
Grand Island
Grand Island liegt gleich nördlich von Linton Island und ist mit dem Dingy zu erreichen. Wir landen an einem Restaurant an und genießen einen Smoothie. Der Weg führt uns entlang vieler Lokale, die darauf hinweisen, dass hier am Wochenende viele Besucher nach Grand Island kommen. Unser Ziel ist der Leuchturm von dem wir einen wunderen Blick aufs Meer haben. Der Weg ist schon im Trockenen rutschig, bei Regen raten wir definitiv von einem Besuch ab.
Porto Bello
Kaum sind die Arbeiten am Schiff vorerst abgeschlossen, segeln wir die 11 nM nach Portobello. In der großen und ruhigen Bucht kalibriere ich den neu eingebauten Kompass. Portobello wurde von Christoph Kolumbus entdeckt und benannt und ist einen Besuch wert – der schwarze Jesus in der Kirche San Felipe, das örtliche Museum sowie die Befestigungsanlagen aus der Zeit als Porto Bello wichtiger Umschlagplatz für Silber und Gold war.
Shelter Bay Marina
Nach nur einer Nacht segeln wir zur Shelter Bay Marina am Eingang des Panama Kanals. Die 20 nM sind ein entspannter Tagestörn. Durch das riesige Tor in der künstlich angelegten Mohle fahren die Ozeanriesen ein und aus – wir auch.
Bobby G
Wir haben uns angeboten als s.g. Linehandler David Griffiths auf seiner Bobby G während der Passage des Panamakanals zur Verfügung zu stehen. Die 3-köpfige Crew will im Gegenzug uns als Linehandler helfen. So können wir lernen, wie eine Passage funktioniert, wenn wir selbst in Kürze den Kanal passieren und vom Atlantik in den Pazifik wechseln.
